Zum Abschied
Während meiner Tätigkeit als Lektorin unterrichtete ich an der Abteilung für deutsche Sprache und Literatur und in der Deutschlehrerausbildung. Istanbul, als kulturelle Metropole, übte vom ersten Moment eine besondere Faszination auf mich aus und bot vielfältige Möglichkeiten institutioneller Zusammenarbeit. Neben meiner Lehrtätigkeit hatte ich so zum Beispiel Gelegenheit in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, der Kulturakademie Tarabya oder dem Orient-Institut außercurriculare Veranstaltungen zu organisieren. Ob fachliche Workshops, literarische Lesungen, interaktive Schreibateliers oder gemeinsame Film- und Theaterbesuche mit Studierenden – die Projekte bereiteten mir große Freude und stießen auf positive Resonanz. Für besondere Einblicke in persönliche Schreibprozesse und Werkeinblicke gilt mein besonderer Dank den Autorinnen Tine Rahel Völcker, Daniela Danz und Rebekka Endler.
In meine Zeit als Lektorin fielen leider auch die Corona-Pandemie und das verheerende Erdbeben im Südosten der Türkei im Februar 2023. Auch wenn die Umstellung auf digitale Lehre während des Lockdowns und in Folge der Erdbebenkatastrophe technisch funktionierte, stellte der Umgang mit den Ereignissen eine emotionale Herausforderung dar. Der vertrauensvolle Austausch mit anderen Lektor:innen, Kolleg:innen und Studierenden, war mir in dieser Zeit eine wichtige Stütze.
Blicke ich auf meine Tätigkeit als Lektorin zurück, so hat mir diese nicht nur Einblicke ins türkische Wissenschaftssystem ermöglicht, sondern mich auch fachlich und persönlich enorm bereichert. Für diese tolle Erfahrung bedanke ich mich herzlich bei meinen Studierenden für inspirierende Diskussionen, bei meinen Kolleginnen und Kollegen der Istanbul Universität für die herzliche Aufnahme ins Kollegium und beim DAAD für die vertrauensvolle Zusammenarbeit während der letzten Jahre.
Julia Völker